Corvus Corax


Corvus Corax

21 Jahre währt die Geschichte der Band Corvus Corax bereits. 1989 von Wim und Castus als Duo gegründet, lange Zeit als Quintett unterwegs, vorübergehend auch zusammen mit Gauklern und Kaskadeuren in der Congregatio oder mit 7 oder 8 Spielleuten auf Tour und zuletzt sogar mit ca. 150 Musikern und Sängern auf der Bühne: einem Ensemble aus Chor, symphonischen Orchester, Solisten und dem Stamm der mittelalterlichen Spielmannsgruppe Corvus Corax für ihr Werk „CANTUS BURANUS“. Ihre Konzerttätigkeit führte die Gruppe rund um die Welt: von Japan und China im Osten bis nach Mexico und den USA im Westen; Plattform ihrer Darbietungen waren Straßenecken oder Fußgängerzonen, Burghöfe, Schlösser, Clubs, Theater, Konzertsäle, Festivals und nicht zuletzt die großen modernen „Mehrzweckhallen“.

Bis Anfang der 1990ger Jahre gab es mittelalterliche Musik nur in der akademisch-musealen Interpretation einiger weniger Ensembles, die sich ehrfürchtig und beinahe ängstlich an den spärlichen schriftlichen Quellen festhielten oder in der nur kaum am Leben erhaltenen Tradition der Barden- oder Bänkelsänger. Dazu bildete Corvus Corax mit ihrer eigenwilligen Interpretation einen krassen Gegensatz: In den ersten Jahren gelang es Corvus Corax vor allem damit der Spielmannsmusik neues Leben einzuhauchen, dass die Musiker der Gruppe das Leben der Spielleute am eigenen Leib nachzuerleben trachteten, um daraus Schlüsse für die musikalische und aufführungspraktische Umsetzung der Musik dieser Zeit ziehen zu können. Auftrittsorte für die Konzerte in dieser Zeit waren fast ausschließlich historische Plätze und Säle, Burgen oder Mittelalterspektakel wie das Kaltenberger Ritterturnier. Europaweit spielte Corvus Corax unter Andrem auf dem Marcus-Platz beim Karneval in Venedig oder vor dem Papstpalast während des Festival d`Avignon.

Nach sieben Jahren begann sich die Auffassung von Authentizität zu wandeln: Wie ihre Protagonisten vor ca.1000 Jahren sich an den Melodien, Rhythmen und Instrumenten der auf den Wanderungen durch Europa durchstreiften Länder – also aller zugänglichen musikalischen Traditionen ihrer Zeit bedienten, so ließen die Musiker von Corvus Corax nun auch Einflüsse der sie umgebenden Musik zu. In der Musik und Aufführungspraxis von Corvus Corax flossen diese Erfahrungen unter Anderem in die Arrangements der Stücke ein und die Konzerttätigkeit erweiterte sich auf Clubs und größere Konzertsäle, sowie Festivals, wo die Instrumente meist elektrisch verstärkt wurden.Weitere sieben Jahre später begannen Corvus Corax mit klassischer Musik und Filmmusik zu experimentieren und schufen das Werk CANTUS BURANUS, die großartige orchestrale Neuvertonung von Texten aus der mittelalterlichen Handschrift „Carmina Burana“. Weltliche Lieder aus dieser wohl bedeutsamsten mittelalterlichen Liedersammlung waren von Anbeginn im Repertoire der Gruppe und die verschiedenen Versionen dieser Lieder im Laufe der Bandgeschichte spiegeln die musikalische Entwicklung der Band deutlich wider. Mit dem Werk CANTUS BURANUS haben Corvus Corax dieser langjährigen Beschäftigung mit dieser historischen Quelle die Krone aufgesetzt.

Nun nach drei mal sieben Jahren hat die Gruppe ihren nächsten „Lebensabschnitt“ begonnen – mit einem Blick zurück wie durch einen Rückspiegel… ohne den Blick nach vorn zu verlieren: In der bewährten Besetzung mit geballter Dudelsackkraft und donnernden Trommeln werden Corvus Corax die nächsten sieben Jahre auf den Bühnen dieser Welt mit Ihren Fans feiern als die „Könige der Spielleute“.