Foto: Jörg Grosse-Geldermann
Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 zählen Deine Lakaien zu den Aushängeschildern der internationalen Electronic-Avantgarde- und Dark-Wave-Szene, doch hat das aus Ernst Horn und Alexander Veljanov bestehende Duo stets Brücken zu ganz unterschiedlichen Genres geschlagen. Schließlich war es das Bedürfnis des klassisch ausgebildeten Komponisten, als Theaterpianist und Kapellmeister am Badischen Staatstheater in Karlsruhe tätigen Ernst Horn, modernere Sachen zu initiieren, das ihn per Zeitungsannonce nach einem experimentierfreudigen Sänger suchen ließ. Der Rest ist Geschichte. In den über dreißig vergangenen Jahren haben Deine Lakaien mit ihrer einzigartigen Symbiose aus klassisch komponierten Melodien mit Ohrwurm-Charakter, experimentellen Arrangements auf elektronischer Basis, vielfarbigen Tupfern teils außergewöhnlicher Akustikinstrumente und natürlich Alexander Veljanovs dunkel-samtiger Ausnahmestimme ein Publikum begeistern können, das sich längst nicht allein auf die Gothic- und Dark-Wave-Szene beschränkt – ganz im Gegenteil.
Nach den ersten beiden Alben „Deine Lakaien“ (1986) und „Dark Star“ (1991) verbuchten Deine Lakaien mit ihrem dritten Album „Forest Enter Exit“ ihren ersten Chart-Erfolg und ließen die Major-Labels aufhorchen. Nach den massiven Umbrüchen in der Musik-Industrie haben sich Alexander und Ernst in den vergangenen Jahren wieder auf ihre Ursprünge rückbesonnen. Sowohl ihre letzten Studio-Alben „Indicator“ (2010) und „Crystal Palace“ (2014) als auch die Jubiläums-Compilations „XXX. The 30 Years Retrospective“ (2016) und „The 30 Years Retrospective: Live“ (2018) erschienen bei Chrom Records, dem Label, bei dem die musikalische Reise der Lakaien einst ihren Anfang genommen hatte.
35 Jahre nach ihrer Gründung ist der Schaffensdrang von Alexander und Ernst ungebrochen. Aus ihrem immanenten Selbstverständnis heraus, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, haben sie ein besonders ambitioniertes Projekt initiiert: Ihr letztes Album, dessen Veröffentlichung aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste, wird nicht von ungefähr mit„Dual“ (2021) betitelt.