Ganze zehn Jahre nach dem letzten, von tragischer Romantik umwehtem Album „Letters To A Stranger“ begeben sich PERSEPHONE mit „Perle“ auf eine dunkle Reise in eine andere Welt, die in dieser Intensität beispiellos ist. Ausgangspunkt dieser Reise ist ein Klassiker der phantastischen Literatur: Alfred Kubins einziger Roman „Die andere Seite“.
Erschienen 1909, führt der für seine albtraumhaften Bilder voller Chimären bekannte Kubin in die Traumstadt Perle, die stets in ein nebliges Dunkel gehüllt ist. Darin verschlägt es den Protagonisten des Buches, der sich nach kurzer Faszination in seiner ganz persönlichen Hölle wiederfindet. Er muss sich mit einer blinden, breiten Masse auseinandersetzen, in der er doch keinen Platz findet: Isolation, Einsamkeit, Andersartigkeit und das Gefühl nicht dazuzugehören. Es ist ein bisweilen tief durchdringendes und äußerst intensives Stück Literaturgeschichte, das ebenso schaurig ist wie es fasziniert. „Traum und Wirklichkeit verschwimmen miteinander, ethische Werte und Moral Vorstellungen sind längst vergessen, im Endeffekt ist es die Geschichte eines gigantischen Untergangs“, so umreißt Sonja Kraushofer den Hintergrund. „Der Untergang einer Stadt, aber auch der Untergang der Gesellschaft. Der Menschlichkeit.“
Musikalisch noch immer der Melancholie verschrieben, gelingt PERSEPHONE mit „Perle“ die Vertonung eines albtraumhaften Szenarios, das das Schwelgerische der frühen Werke mit einer entrückten, geradezu gespenstischen und sehr beklemmenden Stimmung konterkariert und ein Monument der Einsamkeit ergibt, bei dem niemandes Herz unberührt bleiben wird. Weniger als Nacherzählung sondern als Interpretation des Stoffes von Kubin und seiner düsteren Bildwelten gedacht, tauchen Sonja Kraushofer (L’ÂME IMMORTELLE) und Komponist Martin Höfert (ehemals JANUS) so tief ein in die Welt dieses zerrütteten Genies, dass selbst dem Hörer das Auftauchen daraus sehr schwer gemacht wird.
Produziert von Martin Höfert, optisch gestaltet von der Artwork-Koryphäe Joachim Luetke (u.a. MARILYN MANSON, ASP, DIMMU BORGIR, SOPOR AETERNUS) und protegiert von Phantastik-Autor Markus Heitz u.a. „Des Teufels Gebetbuch“, „Oneiros“), der seit vielen Jahren ein bekennender Fan des Projektes ist, treten PERSEPHONE mit „Perle“ in eine neue, mitreißende und künstlerisch beeindruckende Ära ihres Schaffens ein.