Auto Auto
Hand auf’s Herz: Welcher Veröffentlichung der letzten Jahre im Electro-Sektor könnte man ohne wenn und aber attestieren, sie würde bahnbrechend Neues bieten und hätte nachhaltig für frischen Wind gesorgt? Abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen verließen sich alle vermeintlich modernen Acts letztlich doch immer auf erfolgreiche Konzepte, während die Altmeister entweder stur ihrer Linie folgten oder in Terrains vorstießen, die so weit entfernt von den eigenen Wurzeln lagen, dass die Fans ihnen nicht mehr folgen mochten. Ausgerechnet zwei blutjunge Talente aus Schweden schicken sich nun jedoch an, vieles anders und in so mancher Hinsicht deshalb auch besser zu machen: Auto-Auto.
Auto-Auto Gänzlich unbeeindruckt von aktuellen Trends und losgelöst von jeglichen Konventionen, verwirklichten sie auf dem Album „Celeste“ ihre Vision von elektronischer Popmusik, die herrlich unbeschwert, clubtauglich über die Grenzen muffiger Keller hinaus und verdammt cool wirkt. Wovor andere pikiert abbremsen, steuern Johan Hellqvist und Erik Frankel mit Vollgas drauf zu und nehmen auch gern mal Sprechgesang, analogen Minimalismus oder sinnfreie Samples mit an Bord. Sie ersinnen dabei Melodien, die sofort hängen bleiben, wollen es uns an anderen Stellen aber auch nicht zu einfach machen, kurz: Electro wird bei Auto-Auto endlich wieder zum Erlebnis, das Experimentierfreude und Ernsthaftigkeit gleichermaßen einschließt.
Für brillanten Sound mit einer fast schon waffenscheinpflichtigen Dynamik sorgte John Fryer (Depeche Mode, NIN). Deshalb der Aufruf an alle Electro-Junkies, Hardliner, Alteingesessene und Tanzwütige: Vergesst für einen Moment, was Ihr über den genormten Sound der Szene wisst und traut Euch an dieses Album! Auto-Auto erweitern das Spektrum des Out Of Line-Universums um Lichtjahre und weisen einen gleißend hellen Weg in die Zukunft!